Unterm Birnbaum

2019

Geldsorgen, Existenzängste und der Schatten des sozialen Abstiegs – das sind Gedanken, die Abel Hradscheck plagen. Von allen Seiten werden Forderungen an ihn gestellt: seiner anspruchsvollen Frau möchte er einen hohen Lebensstandard bieten, von den Dorfbewohnern will er sich nicht abheben, aber die Schuldenlast erdrückt ihn. Wohin wird dieses Dilemma führen? Anlässlich des 200. Geburtstages des großen Realisten Theodor Fontane wird die Kriminalgeschichte Unterm Birnbaum aus verschiedenen Blickwinkeln präsentiert. Detailreiche Charaktere und Spannung erwarten die Zuschauer, denn: „Es ist nichts so fein gesponnen…“

Zur Geschichte: Abel Hradscheck, ein Gastwirt aus einem Dorf an der Oder, plagen Existenzängste und Geldsorgen, da seine Frau Ursel über ihre Verhältnisse lebt. Zu allem Übel kündigt sich ein Schuldeneintreiber aus Krakau an, der die Ehe zwischen den beiden in eine Krise stürzt. Durch einen Zufall entdeckt Abel jedoch eine Leiche eines französischen Soldaten unter seinem stolzen, alten Birnbaum und ein perfides Intrigenspiel beginnt seinen Lauf. Getrieben durch die Gerüchte der Dorfbewohner, die ihn mit dem baldigen Verschwinden des Schuldeneintreibers in Verbindung bringen, geht Abels Verteidigung in Angriff über. Zunächst ist es ihm möglich, alle Anschuldigungen zu zerstreuen, aber der Birnbaum und die alte Nachbarin Mutter Jeschke bergen noch ein anderes, dunkles Geheimnis.

Theodor Fontane hat mit seiner schwarzen Novelle „Unterm Birnbaum“ nicht nur eine psychologisch klare Kriminalgeschichte verfasst, sondern ein Sittenbild eines ganzen Dorflebens entworfen, in dem es nur so wimmelt von gescheiterten Persönlichkeiten, mangelnden Identitäten, Vorlieben, Hass und Vorurteilen, die sich fast alle auch auf die finanziellen Nöte der Einwohner beziehen. Dadurch lässt sich eine Brücke in die heutige Zeit schlagen, da ähnliche Gefühle, Situationen und Lebensentwürfe auch heute noch eine dringende Aktualität nicht nur im ländlichen Raum haben.