Dracula

2023
Zwischen Verführung und Verdammnis – frei nach Bram Stoker
England, Ende des 19. Jahrhunderts: Jonathan Harker reist geschäftlich in das ferne Transsilvanien – nichts ahnend, dass ihn dort Graf Dracula erwartet, ein aristokratischer Vampir mit unstillbarem Durst nach Blut und Macht. Während Harker in der düsteren Burg gefangen ist, breitet sich in England das Unheil aus: Seine Verlobte Mina und ihre Freundin Lucy geraten in den Bann des Fremden, und selbst die Ärzte und Gelehrten stehen ratlos vor einem Phänomen, das jede Vernunft überschreitet. Zwischen Wissenschaft und Aberglauben, Begierde und Angst, entspinnt sich ein Albtraum aus Leidenschaft, Krankheit und Kontrolle. Draculas Schatten fällt auf alle – und der Kampf gegen ihn wird zu einer Reise in die Abgründe der menschlichen Seele.
Was ist das Grauen? Und warum übt es zugleich eine so starke Faszination aus? Das Theater Curiosum nahm Bram Stokers Klassiker als Ausgangspunkt für eine psychologische und gesellschaftliche Spurensuche. Nicht der Schreckmoment, sondern die innere Verführung stand im Mittelpunkt: das Spiel zwischen Macht und Ohnmacht, Liebe und Manipulation. Mit expressivem Licht, symbolischer Musik und einem Bühnenbild zwischen Traum und Albtraum entstand ein Stück, das weniger den Mythos bediente, als ihn befragte. „Dracula“ wurde so zur Parabel über Abhängigkeit – und über das, was Menschen bereit sind, einander aus Angst oder Sehnsucht zu geben.

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